Projekte von PureLoX
Der Logistikdienstleister SCHNECKENREITHER aus Österreich hat gezielt in die Digitalisierung investiert und damit wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.
Ziel war es, die logistischen Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette stärker zu vernetzen und zu integrieren. Mit der Einführung eines neuen Warehouse-Management-Systems und ergänzenden Softwarelösungen hat das Unternehmen einen großen Schritt in Richtung digitalisierte und automatisierte Prozesslandschaft gemacht.
Bild: © SCHNECKENREITHER.
Die Unternehmensgruppe SCHNECKENREITHER, ein österreichisches Familienunternehmen, ist Komplettanbieter in den Bereichen Transport, Logistik und Lagerung. Die aktuellen Zahlen sprechen für sich: mehr als 60 Jahre Branchenerfahrung, über 550 Mitarbeitende, 13 Standorte in Österreich, davon sieben mit Fokus auf Lagerlogistik, drei internationale Standorte, etwa 160 Fahrzeuge in eigener Flotte und insgesamt über 110.000 m2 gedeckte Lagerfläche.
Neben weltweiten, in Europa flächendeckenden, Stückguttransporten und Ladungsverkehren (FTL/LTL) bietet SCHNECKENREITHER ein breites Leistungsspektrum in der Kontraktlogistik (3PL). An den einzelnen Logistikstandorten sind die technische Ausstattung und Lagerprozesse auf die Branchenanforderungen der Kunden abgestimmt. Hierzu gehören beispielsweise die sensible temperaturgeführte Lagerung für Lebensmittel, die saisonale Reifenlogistik und die individuell ausgerichtete Logistik für Markenhersteller aus Bereichen wie Sanitätswaren, FMCG und Lebensmittel.
Die Logistikzentren von SCHNECKENREITHER in Österreich (Grafik: © PureLoX SOLUTIONS).
„Getreu unserem Motto Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen hatten wir im Management bereits früh die digitale Transformation in einem größeren Stil geplant“, erläutert Alfred Schneckenreither, Geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens. „Im Bereich Logistik und Lagerung war unsere Zielsetzung, ein modernes, leistungsstarkes Warehouse Management System einzuführen. Das alte WMS sollte in diesem Zuge reibungslos abgelöst werden. Gleichzeitig wollten wir eine zukunftsfähige WMS-Lösung, die flexibel mit weiteren Prozessen der Wertschöpfungskette digital vernetzt werden kann. Daher suchten wir von Anfang an einen innovativen Anbieter für eine Gesamtlösung.“
Bei der Unternehmensgruppe SCHNECKENREITHER bedeutet das automatisch die ganzheitliche Vernetzung der Standorte. Ziel war daher eine übergeordnete Lösung, in der die Logistikstandorte flexibel nach Priorität oder Relevanz integriert werden können. Der Zugriff auf die individuelle Umgebung muss einfach und sicher möglich sein. Hermann Hofstätter steuert als Geschäftsführer bei SCHNECKENREITHER aktiv den digitalen Transformationsprozess: „Strategisch betrachtet muss die neue IT-Landschaft voll zukunftsfähig sein. Diese Zielsetzung gilt auch für die Partnerschaft mit dem Softwareanbieter. Wir legen Wert auf eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und Dienstleistern. Gerade bei komplexen Vorhaben muss beides stimmen, das Leistungsangebot und die persönliche Chemie.“
Ende 2019 hat das Unternehmen mit einer mehrstufigen Ausschreibung des Gesamtprojektes begonnen. Genau in dieser wichtigen Startphase begann Anfang 2020 die Corona-Pandemie und stellte plötzlich völlig neuen Anforderungen an das Projekt, inklusiver zeitweiser Grenzschließungen. Nun war es über einen nicht absehbaren Zeitraum erforderlich, einen Großteil der Projektphasen digital und remote durchzuführen. Trotz der erschwerten Bedingungen behielt das Management den eingeschlagenen Kurs konsequent bei.
Mit der ganzheitlichen WMS-Lösung steuert und optimiert SCHNECKENREITHER die Lagerung und Verwaltung unterschiedlichster Produkte und Artikel effizient (Grafik: © PureLoX SOLUTIONS).
Den Verantwortlichen von SCHNECKENREITHER war mit Beginn der Planungen klar, dass der gesuchte Softwareanbieter und Lösungspartner drei zentrale Anforderungen erfüllen muss. Hermann Hofstätter beschreibt die Kriterien: „Bildlich können wir uns das wie bei einer Zwiebel vorstellen. Im Kern steht ein neues Warehouse Management System, das für sich bereits modernste Anforderungen der Lagerlogistik erfüllen muss. Darum legt sich ein Ring mit ergänzenden Softwarebausteinen, die weitere Prozesse digital abbilden und automatisieren können und tief in den Kern, das WMS, integriert sind. Im nächsten Ring befinden sich die umfassenden Dienstleistungen des Anbieters inklusive Preisstruktur und Lizenzmodell. Vom Kern bis zum äußeren Ring muss alles zusammenpassen. Wir wollten nun, salopp gesagt, die passende Zwiebel für SCHNECKENREITHER finden.“
Bei der Auswahl des Projektpartners lag die Messlatte sehr hoch. Dass alles aus einer Hand kommen sollte, war klar. Ein besonderes Augenmerk legte das Management auf den oft unterschätzten Bereich der Softwareeinführung. Hierbei bekommt das Projektteam des Dienstleisters eine zentrale Bedeutung. Denn im Projektmanagement entscheidet sich meistens, ob der komplexe Einführungsprozess erfolgreich sein wird. Darüber hinaus bekam die Art der Zusammenarbeit durch die Corona-Pandemie eine neue Ausrichtung. So viele Leistungen wie möglich mussten nun digital und remote erfolgen. Eine hohe digitale Kompetenz war daher eine neue Anforderung an den Lösungspartner.
In Zuge des mehrstufigen Auswahlverfahrens haben sich die Verantwortlichen zahlreiche Systeme und Lösungen angeschaut. Mit verschiedenen Anbietern wurden Workshops durchgeführt. Hierbei hat SCHNECKENREITHER unter anderem die Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit der Softwarelösungen geprüft. Abschließend sind die Gesamtpakete bewertet worden.
Den Zuschlag bekam die PureLoX SOLUTIONS GmbH mit dem Warehouse Management System viadat von viastore SOFTWARE. Das Team von PureLoX ist seit vielen Jahren vertraut mit Implementierung und Customizing der bewährten WMS-Lösung. Darüber hinaus bietet das Unternehmen weitere innovative, webbasierte Softwarelösungen. Hiermit können verschiedene Prozesse digital automatisiert und mit dem WMS vernetzt werden. PureLoX verfügt zudem über erfahrene Logistikberater und Projektmanager, die sich in der Prozesswelt der Logistikdienstleister bestens auskennen und zahlreiche komplexe Projekte erfolgreich ins Ziel gebracht haben.
Die Auftragsvergabe war im März, Projektstart nach Pflichtenheft im Juni 2020. Projektleiter auf Seiten von PureLoX SOLUTIONS war Georg Weier. Er ist Mitgründer und Prokurist des Unternehmens und leitet den Bereich Implementierung und Service. In diversen nationalen und internationalen Projekten hat er bereits seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Er blickt auf den Projektstart zurück: „Wir haben die Projektphasen soweit möglich remote durchgeführt. Beispiele hierfür sind die Konzeptphase mit digitalem Pflichtenheft, Umsetzungsphase mit Implementierung und Customizing und schließlich Test, Inbetriebnahme und Go-live der ersten Standorte. Im Vergleich zu früheren Projekten gab es nur in notwendigen Ausnahmefällen Vor-Ort-Termine. Das war für uns keine besondere Herausforderung. Wir haben PM und QM bereits voll auf digitale Prozessabläufe ausgerichtet.“
Im Zentrum der digitalen, automatisierten Prozesswelt steht das neue WMS. Die moderne Software wurde auf die unterschiedlichen Anforderungen des Logistikdienstleisters ausgerichtet und ist zur Steuerung automatischer Lagersysteme hervorragend geeignet. Sie passt sich großen Unternehmensstrukturen durch Mehrlagerfähigkeit an und kann eine unbegrenzte Zahl an Kunden durch Mehrmandantenfähigkeit individuell abbilden – ideal für SCHNECKENREITHER. Jeder Standort wird über eine eigene Strategie für die Lagerprozesse verfügen, passend zum Materialfluss, zum Warenumschlag und zur Lieferkette. Hierzu gehören beispielsweise Einlagerung, Kommissionierung oder Auslagerung. Ebenso wird die Steuerung und das Monitoring der Lagertechnik über das WMS-System ermöglicht.
„Es gibt eine zentrale Serverinstallation des WMS. Alle Standorte werden dann nach und nach mit einer eigenen Umgebung integriert“, erklärt Georg Weier. „Der sichere Zugriff auf die Software erfolgt über individuelle Accounts und Webbrowser. Der Go-live des ersten Logistikzentrums in Ansfelden war im August 2020. Im Dezember wurde der zweite Standort in Seiersberg bei Graz in Betrieb genommen, beide komplett remote. Und im Februar 2021 erfolgte dann der dritte Standort in Wels, der sich in das Logistikzentrum für Reifenlogistik und den modernen Logistikpark „all wels“ aufteilt, der mit 23.600 Palettenplätzen für temperaturgeführte und reguläre Produkte ausgestattet ist und die zentrale Region Oberösterreichs konsolidiert. Bis Anfang 2024 haben wir dann die vier weiteren Logistikzentren von SCHNECKENREITHER in Innsbruck, Klagenfurt, Bergheim bei Salzburg und Wiener Neudorf integriert.“
Struktur des modernen Logistikparks „all wels“, gleichzeitig Zentrale der Unternehmensgruppe. (Grafik: © SCHNECKENREITHER).
Rund um das WMS wurden schrittweise drei ergänzende Software-Add-ons von PureLoX SOLUTIONS eingeführt. Mit diesen Lösungen werden weitere Prozesse digital gestaltet und miteinander vernetzt.
Zu den ergänzenden Lösungen gehört das Add-on plx.billing für die vollautomatische Leistungsabrechnung der Kunden der Kontraktlogistik. Die Software greift auf alle erforderlichen Datenquellen zu und erstellt vollständige Rechnungen. Dabei werden alle Leistungsarten und kundenindividuelle Modalitäten berücksichtigt.
Ein weiterer Baustein ist die Software plx.planning für das digitale Zeitfenstermanagement. Über die einheitliche Softwareplattform ist eine einfache Planung und Steuerung der Ladezeiten für den eigenen Fuhrparks sowie mit externen Transportpartner möglich. Alle Prozessbeteiligten haben einen individuellen Zugriff. Die Abstimmung geht deutlich einfacher und schneller. Fehler bei der Informationsübertragung können sich nun kaum noch einschleichen.
plx.report wird künftig für das Monitoring relevanter Leistungskennzahlen der einzelnen Standorte eingesetzt. Das Management kann das Dashboard flexibel gestalten und auf wichtige Informationen in Echtzeit zugreifen. Dadurch sind Entscheidungen schneller und fundierter möglich, Prozesse können kontinuierlich optimiert werden.
„Die Vernetzung unserer Add-ons mit dem WMS ist bewährt und eingespielt“, meint Georg Weier. „Auch sonst sind unsere Softwarelösungen über moderne Schnittstellen (REST-API) flexibel vernetzbar. Der Datenaustausch kann mit allen Drittsystemen wie beispielsweise ERP oder TMS effizient gestaltet werden.“
Mit der Digitalisierungsoffensive, die nach wie vor mit großem Einsatz vorangetrieben wird, möchte die Unternehmensgruppe SCHNECKENREITHER ihre Marktposition nachhaltig stärken.
„Unsere frühe Entscheidung, die digitale Transformation beschleunigt anzugehen, war absolut richtig. Die aktuellen Entwicklungen bestätigen das“, zieht Alfred Schneckenreither eine Bilanz. „Wir versprechen uns sehr viel von unseren Digitalisierungsmaßnahmen. Die Automatisierung zahlreicher Abläufe wird unser Personal entlasten und für deutlich mehr Effizienz sorgen.“
Hermann Hofstätter ergänzt: „Mit der erfolgreichen Implementierung unserer integrierten Warehouse-Management-Lösung an all unseren Standorten haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die Prozesse in Transport, Lager und Logistik greifen nun noch nahtloser ineinander und wurden weiter optimiert. Besonders stolz sind wir auf den enormen Fortschritt, den die digitale Transparenz über unsere gesamte System- und Logistiklandschaft mit sich gebracht hat – ein Fortschritt, von dem auch unsere Kunden profitieren. Der Go-live an den einzelnen Standorten brachte sofort spürbare Verbesserungen. Die Zusammenarbeit mit PureLoX SOLUTIONS war durchweg positiv und konstruktiv. Wir freuen uns darauf, diesen partnerschaftlichen Weg gemeinsam weiterzugehen und blicken voller Zuversicht in die Zukunft von SCHNECKENREITHER!“
Mehr zu unserem Kunden: www.schneckenreither.com
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